Schwindungsverhalten | Vernetzungsanalyse, Reaktionskinetik | Ausdehnungskoeffizienten | Rheologie | mechanische Prüfung | dynamische Prüfung | Mischverhalten | Entformungsverhalten | Härte | Kriechen | Druckverformungsrest
Ungesättigte Polyesterharze (UP) werden vor allem in faserverstärkten Kunststoffen sowie als isolierende Vergusssysteme und Formmassen im Prototypenbau verwendet. Sie bilden außerdem in den vielen Fällen die Basis für reaktive, gefüllte Pressmassen wie SMC oder BMC.
Die chemische Grundlage für die Herstellung von Bauteilen ist die in den ungesättigten Polyestern enthaltene Doppelbindung. Diese Polyester sind meist in Vinylmonomeren, oft Styrol, gelöst und bilden gemeinsam die Ausgangskomponente des Harzes. Als Härter werden Stoffe eingesetzt, die unter Wärme- oder Lichteinfluss bzw. bei Zugabe von weiteren Beschleunigern in sogenannte Radikale zerfallen. Bei UP-Harzsystemen werden hierfür organische Peroxide eingesetzt. Die entstehenden Radikale lösen die Kettenreaktion (radikalische Polymerisation) zum Vernetzen des Polyester/Vinyl-Gemisches aus.
Da bei Polyesterharzen die Vernetzungsreaktion auf Basis einer Kettenreaktion abläuft, ist das Mischungsverhältnis von Harz und Härter nicht allzu entscheidend. Vielmehr legen die Molekülstruktur des Polyesters und des Vernetzers die späteren Eigenschaften fest. Ungefüllte Polyesterharze weisen meist eine hohe Volumenschwindung während ihrer Aushärtung auf. Daher ist eine korrekte Auslegung und eine Kenntnis besonders im Bereich der faserverstärkten Kunststoffe von hoher Wichtigkeit, um Verzug im Bauteil zu vermeiden.